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Vorsitz von1983 bis 1999:
Prof. Dr. Lorenz Hein

(1929–2014)

Lorenz Hein stammt aus Hamburg, hier kam er am 12. Dezember 1929 zur Welt. Seine Schulzeit begann 1936, erst 1950 konnte er das Abitur ablegen. Unmittelbar danach, im selben Jahr, nahm er das Theologie-Studium an der Hamburger Kirchlichen Hochschule auf. Zur Fortsetzung wechselte er nach Kiel. Nach dem Ersten Theologischen Examen absolvierte er sein Vikariat ebenfalls in Kiel. Als Schüler Peter Meinholds wurde er mit einer Arbeit über die Behandlung kirchlicher Fragen auf den schleswigschen und holsteinischen Ständeversammlungen zum Dr. theol. promoviert. Nach dem Zweiten Theologischen Examen und der Ordination in Rendsburg wurde Lorenz Hein Pastor, von 1958 an in Elmschenhagen. 1959 wechselte er nach Ostholstein, zunächst auf die Pfarrstelle in Grube, 1969 an die St. Johannis-Kirche nach Oldenburg. Diese Pfarrstelle versah er bis zu seinem Ruhestand. 

Lorenz Hein gelang es, engagierte pfarramtliche Tätigkeit und wissenschaftliches Forschen miteinander zu verbinden. 1970 habilitierte er sich an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel für das Fach Kirchengeschichte mit einer Arbeit zum Thema Italienische Protestanten und ihr Einfluss auf die Reformation in Polen während der beiden Jahrzehnte vor dem Sandomirer Konsens (1570). Fortan unterrichtete er regelmäßig an der Theologischen Fakultät in Kiel. Neben der Regionalgeschichte war es die Ökumene, die für seine Veröffentlichungen an Bedeutung gewann. Seine Aufmerksamkeit und Liebe galt den vergessenen Außenseitern, die für ein anderes Kirchenbild eintraten wie etwa Friedrich Breckling und Antoinette Bourignon im 17. Jahrhundert.
 
1983 übernahm Lorenz Hein das Amt des Vorsitzenden des Vereins für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte und hatte es bis 1999 inne. In seiner Person dokumentiert sich zum einen die Verbindung zu Kiel, dem Gründungsort des Vereins; zum anderen steht Hein aber auch für die Verwurzelung der kirchengeschichtlichen Forschung in der Praxis der Kirche. Zahlreiche Beiträge aus der Feder Heins erschienen in den Schriften des Vereins, bis in die letzten Lebensjahre verfasste er Rezensionen. Am 8. August 2014 verstarb Lorenz Hein in Hamburg. 

(Ruth Albrecht)

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